freiwilligendienst. voluntary service.

Was passiert eigentlich alles vor einem Freiwilligendienst?

BEWERBUNG:
Ganz am Anfang steht natürlich eine Bewerbung. Wie konkret diese ausfällt, hängt wohl zum einen von den eigenen Ideen ab, als auch davon, welche Projekte sich finden lassen. In meinem Fall war es ziemlich einfach: Ich hatte das Gefühl, das Projekt hat sich mich ausgesucht, statt ich das Projekt. Mein vornehmliches Ziel war es nämlich einfach, einen Freiwilligendienst in einem Zentral- Südamerikanischen Land zu finden. Wie es der Zufall will, hat sich dabei Costa Rica ergeben. Dies ist jedoch eine lange, andere Geschichte, die hier den Rahmen sprengen würde.


BÜROKRATIE:
Ist die Bewerbung erst einmal abgeschlossen, folgen lange Stunden der Papierarbeit: Visumsanträge, Bestätigungen, Versicherung, und viele Dinge, die im eigenen Land für ein Jahr geregelt werden müssen. In meinem Fall hieß das: eine Wohnung untervermieten, die Uni für ein Jahr Pause vorbereiten, Verträge kündigen und viele Kleinigkeiten, über die man sich vorher gar keine Gedanken macht.

VORBEREITUNGSSEMINAR:
Jeder weltwärts-Dienst erfordert ein Vorbereitungsseminar, später noch ein Zwischenseminar und auch eines zum Abschluss. Diese Seminare sollen die Freiwilligen vorbereiten auf die verschiedensten Situationen, denen sie im Ausland begegnen könnten, besonders im Hinblick auf interpersonellen und interkulturellen Austausch. Reflexion der eigenen und fremden Situation ist daher ein zentraler Aspekt. Seminare wie diese sind in der Regel ein wunderbarer Ort des Austauschs und des über-sich und andere Lernens. Unser Seminar war außerdem eine Plattform für Diskussion und viel Kreativität, die wir alle sehr genossen haben.




Diese Reise beginnt also mit einer Reise zum Selbst. Eine Reise in die Innenperspektive, aber gleichzeitig auch zur verstärkten Aufmerksamkeit nach außen. Wie wirke ich auf andere? Wie wirke ich auf andere, wenn ich mein gewohntes Umfeld, meine Heimatkultur verlasse, wenn ich in eine fremde Kultur eindringe? Wie wirkt die fremde Kultur auf mich und wie gehe ich damit um? Viele Fragen, die gestellt, sicher zum Teil beantwortet, zum Teil aber auch bewusst unbeantwortet bleiben. Fragen, die offensichtlich sind, viele Fragen, die aus anderen entstehen.

ABSCHIED:
Einer der sicherlich emotional schwierigsten und ambivalentesten Schritte ist wohl der Abschied von all denjenigen wichtigen Menschen, die man im eigenen Land zurücklässt. Zum einen gibt es die unermessliche Freude über viele neue Erfahrungen und Möglichkeiten, zum anderen das Wissen, viele Menschen über längere Zeit nicht zu sehen, möglicherweise viele wichtige Lebensschritte und -wandlungen nicht direkt miterleben zu können. Oft sind hier beide Seiten recht ambivalent, trotzdem wird es immer einfacher bleiben für denjenigen, der das Land verlässt: in diesem Fall also für mich. 

Trotzdem ist dieser Schritt in unserer digitalisierten Welt sicherlich einfacher geworden, als noch vor zehn, fünfzehn Jahren. Denn auch Kontakt über Ozeane hinweg ist heute zu jeder Tageszeit möglich. Neue Möglichkeiten, den Abschied dadurch vielleicht auch als Chance sehen zu können, neue Formen der Kommunikation zu finden, vielleicht aber auch wieder auf alt bewährte Methoden zu zählen, wie einen klassischen Brief?



What all needs to take place before the voluntaryservice?


APPLICATION: 
Before any journey like this can start: of course, you need to apply for something. Usually that depends on the projects and countries you are interested in, but of course also on what projects you can find (online). In my case this was pretty simple, as I did not have any specific project or country in mind. So to say, I felt like the project choose me, instead of I choosing the project. This again, was a very hilarious coincidence which unfortunately is another story and does not belong here.

BUREAUCRACY:

The second step is to fill out piles of paperwork for visa applications, insurance and other important things you usually do with an organization. But not only do you need to prepare paperwork for the trip, but also for the year you will not be spending at home: in my case I needed to subrent my appartment, take care of university issues and many many other things, I did not even consider beforehand.

PREPARATION SEMINAR:
Every weltwärts-service requires the volunteers to do several seminars to prepare themselves for the year to come but also to acompany them during their experience. Those seminars are supposed to prepare the volunteers for different situations they could encounter during their stay, especially on a interpersonal and intercultural exchange. Reflection of one owns but also the foreign situation are central aspects.
Thus, this journey begins with a yourney to the self. A journey to the inner perspective but at the same time increased attention to the outer world. How do others perceive me? How do others perceive me if I change my usual surrounding, if I invade a foreign culture? How do I perceive this foreign culture and how do I deal with it?
Many questions, which are asked and sometimes for sure answers sometimes only create new questions which stay, at times consciously, unanswered. Questions which seem obvious, some which are more occult.

SAYING GOODBYE: 
Saying goodbye for sure is the emotionally most difficult and intense as well as ambivalent part of preparation: you leave behind many many important people for the time of a year. It is very ambivalent as you of course cannot wait to start your journey loaded with new experiences and great adventures but then again of course you might miss all those who are important to you, you might miss important life events. In any case, saying goodbye always is easier for those, leaving the country as for those staying behind. 
Nevertheless, our digitalized world has made saying goodbye way more easy as it might have been ten, fiveteen years ago: you can contact each other any time a day very easily. And in this sense goodbye can also be a chance of finding new ways of communication. Maybe it even is a chance to return to very old fashioned ways of communication as a hand written letter?

Kommentare